FILM-TIPP: Tiere & David Tennant

Film-Tipp: BBC one – „Pets – wild at Heart“ (Doku)

Pets – Wild at Heart

Eine BBC one Dokumentation über unsere vierbeinigen Freunde. Dahinter steckt das selbe Team, das schon für „Penguins – Spy in the Huddle“ verantwortlich war und die Zuschauer mit ungewöhnlichen Bildern beeindruckt hat.

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David Tennant, der den Nerds unter uns eher als der Doktor bekannt sein dürfte und der schon bei „Dolphins – Spy in the Pod“ die Doku mit seinem unglaublich goldigen schottischen Akzent bereichert hat, ist auch hier wieder mit von der Partie.

Der erste Teil „Playful Creatures“ startet am Mittwoch, den 21. Januar auf BBC one.

Was mich ein Raubvogel übers Sterben lehrte

Vom Leben und Sterben im Tierreich – und von unserem menschlich-verklärten Blickwinkel darauf.

Der Tod eines Haustieres ist für die meisten Menschen ein heikles und sensibles Thema – und da ging es mir lange Zeit nicht anders. Als Kind schon hatte ich große Angst vor dem letzten Abschied meiner geliebten Begleiter und umso schwerer fiel es mir, wenn es an der Zeit war. Beinahe jedes Jahr stelle ich in unserem Garten ein neues kleines Kreuz auf und pflanzte Blumen auf den winzigen Gräbern meiner Freunde. Aber selbst bei fremden oder wilden Tieren, bereitete mir der Tod Schwierigkeiten.

Ich erinnere mich auch, dass ich schon in sehr frühen Jahren darüber nachdachte, warum Tiere (oder Menschen oder sogar Pflanzen) überhaupt sterben mussten. Wäre es nicht viel schöner, wenn wir alle für immer zusammenbleiben könnten? Und besonders empört war ich, als ich von unserem Religionslehrer in der Schule erfahren musste, dass für Tiere im Himmel kein Platz sein sollte.

Leben und Sterben im Tierreich

Ich sah mit Vorliebe Naturdokumentationen und besonders gern welche über das Leben von wilden Tieren auf anderen Kontinenten. Aber auch da begegnete mit das Thema Sterben; zum Beispiel, wenn Raubtiere ihre Beute unbarmherzig jagten und letztendlich zur Strecke brachten.

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Gleichzeitig fasziniert und tief erschüttert verfolgte ich das Treiben, selbst mit laut schlagendem Herzen und dem großen inneren Konflikt: zu wem soll man halten? Einerseits hatte ich so viel Mitgefühl für die Opfer, andererseits war mir völlig klar, dass auch der viel stärkere Jäger irgendwann würde fressen müssen, sonst würde er ebenfalls sterben.

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Katzen – grausame Jäger?

Als Tierkommunikatorin merke ich, dass viele Leute sich ebenfalls mit diesen Themen beschäftigen. Eine der häufigsten Fragen, die mir gestellt werden, ist beispielsweise die Frage nach dem „grausamen Spiel“ der Katze: Warum spielt die geliebte Samtpfote auf diese Weise mit ihrer Beute? Muss es so ablaufen?

Eine Theorie, die ich von einer anderen Tierkommunikatorin kenne, welche dazu eine alte, eher scheue Bauernhofkatze befragt hat, lautet so: Unsere heutigen Hauskatzen sind von ihren wilden Wurzeln schon so weit entfernt, dass sie (ohne dass sie das jemals gerne zugeben würden) das „richtige“ Jagen gar nicht richtig gelernt haben. Schlüssig ist das für mich in so weit, wie ich mir vorstellen kann, dass unsere Hauskatzen – oft in Wohnungen geboren und zu früh von ihren Müttern und Geschwistern getrennt – tatsächlich weniger Gelegenheit haben, das Jagen von Artgenossen zu lernen. Folgt man dieser Annahme jedenfalls, handelt es sich in diesen Fällen weniger um Grausamkeit, sondern viel mehr um Ungeschicklichkeit. Die Bauernhofkatze gab jedoch zu bedenken, dass wohl kaum eine Katze das mit ihrem Stolz vereinbaren und preisgeben würde.

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Die Weisheit eines Raubvogels

Im letzten Herbst, als mir das Thema wieder einmal durch den Kopf ging, wandte ich mich also selber an einen Gesprächspartner, der mir seine Meinung dazu aus erster Hand mitteilte. Ich sprach mit einem Raubvogel, einem roten Milan, der gerade vom Wald her über dem Stadtrand zu kreisen begann. Und was er mir vermittelte, war das tröstlichste und natürlichste, was mir dazu überhaupt je unter gekommen ist.

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Der Milan, gerade selber auf Beutesuche, teilte mir mit, dass wir Menschen – als reine Beobachter solcher Jagdszenen – nur schwer nachvollziehen könnten, was sich im Augenblick des Tötens bzw. getötet Werdens zwischen Jäger und Beute abspiele. Er erzählte, dass ihn eine Art unsichtbares Band mit dem Tier verbindet, das er als seine Beute erspäht hat und, dass er über diese Verbindung mit dem Tier kommuniziert. Das Beutetier spürt diese Verbindung augenblicklich und entscheidet selbst, ob es sich bereit erklärt, zu sterben. Anders als ich es mir in meinen menschlichen Begriffen ausgemalt hab, besteht zwischen beiden Tieren eine Art heilige Verbindung, die auf dem Prinzip des Dienens beruht und die sie jeweils freiwillig eingehen. „Der ewige Kreis des Lebens“.

Ich bin diesem Vogel sehr dankbar für seine Auskunft und die Perspektive, die mir wieder einmal bewusst gemacht hat, dass sich menschliche Werte nicht eins zu eins auf das Tierreich übertragen lassen. Und immer noch fasziniert, wie er es geschafft hat, mit einer einzigen Sekunde meinen über Jahre andauernden inneren Konflikt zu dem Thema zu lösen.

Anna Breytenbach – animal communicator

Die südafrikanische Tierkommunikatorin Anna Breytenbach spricht in einem ausführlichen Interview (Englisch) über ihre Arbeit und verrät, dass diese „Gabe“ eigentlich jeder Mensch besitzt.

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Wann immer ich die Gelegenheit bekomme, schwärme ich über Anna Breytenbach, eine international tätige Tierkommunikatorin aus Südafrika. Aufmerksam wurde ich auf sie, als ich von einem sehr lieben Freund die Dokumentation „the animal comunicator“ (Ausschnitt) erhielt. Der Film begleitet Anna bei ihrer Arbeit und gibt Einblicke in ihre Fähigkeit, telepathisch mit Tieren zu kommunizieren.

Tierkommunikation – keine „Zauberei“ …

Nicht nur für mich, sondern auch für viele andere ist Anna Vorbild und große Inspiration. In diesem Interview erzählt sie, wie sie einst selbst zur „Interspecies communication“ gekommen ist und dass dahinter keine Hexenkunst steht.

In ihren Augen – und da stimme ich ganz mit ihr überein – ist die Tierkommunikation eine natürlich im Menschen angelegte Fähigkeit. Schlicht Intuition, sagt sie, steckt hinter diesem Phänomen. Der Trick dabei ist, auf diese natürliche intuitive Fähigkeit zugreifen zu können, anstatt sie nur als „Zufall“ oder „Glück“ zu erleben.

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Daher braucht es auch keine besondere Ausbildung oder Vorkenntnisse dazu. Anna betont, dass es einfach nur wichtig sei, „den Verstand leise werden zu lassen“ und sich auf die Verbindung zum Tier zu fokussieren. Alles weitere passiert von ganz allein.

Telepathische Kommunikation – nicht nur mit Tieren

Laut Anna ist es vollkommen unerheblich, ob man mit dieser Art der Kommunikation nun Ameisen, Fische oder Elefanten erreichen will; das Prinzip ist artübergreifend anwendbar. Außerdem sagt sie so ganz nebenbei, dass auch Pflanzen von diesem Austausch nicht ausgenommen sind.

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Über Tierkommunikation

Wenn Tiere sprechen könnten …

Was, wenn Tiere sprechen könnten? Diese Frage beschäftigte mich schon als kleines Mädchen, auch wenn ich nicht wirklich glaubte, dass das möglich sei. Ich hatte jedenfalls nie eines direkt gefragt, auch wenn meine Kindheit zwischen Sonnenauf- und -untergang hauptsächlich im Wald, am Bach und in Wiesen stattfand und ich außerdem unzähligen verletzten oder in Not geratenen Tieren bei uns zu hause Unterschlupf verschaffte. Zum großen Unmut meiner Mutter gab es kaum Zeiten, in denen ich mein Kinderzimmer nicht mit Vogelküken, akrobatischen Mäusen oder zahmen Eidechsen geteilt hätte. Trotzdem… selbst Disneys sprechende Tiere überzeugten mich nicht vom Gegenteil.

Disney’s Snow White

Im November 2013 sah ich dann einen Dokumentarfilm, der mich eines besseren belehren sollte: The Animal Communicator ist ein Film von Craig Foster, der 2012 erschien und die Südafrikanerin Anna Breytenbach bei ihrer Arbeit begleitet. Die professionelle Tierkommunikatorin absolvierte eine Ausbildung beim Assisi International Animal Institute (Kalifornien) und arbeitet seit über 12 Jahren in Südafrika, Europa und den USA mit sowohl Haus- als auch Wildtieren. Im folgenden Ausschnitt sieht man ein bewegendes Beispiel ihrer Arbeit:

The Animal Communicator

Breytenbach kommuniziert nonverbal mit Tieren, die aufgrund traumatischer Erfahrungen wie z. B. der nicht artgerechten Haltung problematisches und/oder sogar gefährliches Verhalten an den Tag legen. Der Film zeigt anhand mehrerer Fälle, wie sich das Verhalten der Tiere innerhalb kürzester Zeit auf scheinbar unerklärliche Weise verändert, nachdem die Südafrikanerin mit ihnen kommunizierte. Zudem erhält Breytenbach spezifische Informationen aus dem Leben der Tiere, die bei der Lösung der Konflikte eine maßgebliche Rolle spielen.

Weiterhin zeigt der Film Interviewauszüge, u. A. mit Angehörigen der San, die die Kommunikation mit Tieren als natürlichen und wesentlichen Bestandteil menschlicher Fähigkeiten beschreiben. Die Ureinwohner des südlichen Afrika gebrauchen diese Fähigkeit seit Generationen. Das sog. „Tracking“, das sie auch zur Jagd verwenden, ist für sie nicht nur einfaches Fährtenlesen, sondern eine direkte und viel umfassendere Verbindung zu allen Wesen der Natur. Diese Verbindung sei nicht etwas, das es zu erlernen gelte, sondern immanente Lebenswirklichkeit, ohne die das Überleben in der Steppe unmöglich wird.

Der Film ist nicht nur eindrucksvoll, sondern auch tief bewegend und hat sich bei mir von der ersten Minute an festgesetzt. Ich habe ihn seither mehrmals gesehen und kann ihn nur jedem empfehlen. Anna Breytenbach, mit der ich vor Kurzem Kontakt über Facebook hatte, ist mir zur großen Inspiration geworden, deren Arbeit und Persönlichkeit ich nur hochachtungsvoll bewundern kann …

Anna Breytenbach, Quelle: http://www.animalspirit.org/animal-communication
Anna Breytenbach, Quelle: animalspirit.org
Erinnerungen …

Von Rennschnecken, lebenden Wollknäueln & Bingo

Eine meiner frühesten Erinnerungen dreht sich um einen Zoobesuch: Im Affenhaus sitze ich als etwa Zweijährige vor einer Glasscheibe, auf deren anderer Seite ein gleichgroßes Primatenbaby sitzt. Ich erinnere mich an sein Gesicht und die gelblichen Augen und daran, wie fasziniert ich von dem haarigen Zeitgenossen war. Ich kannte von Zuhause zwar Hunde und Katzen, aber dieser hier war doch ganz anders. Der junge Primat und ich führten synchrone Bewegungen aus, drückten unsere Nasen und Hände am Glas aneinander. Mittlerweile hatte sich eine kleine Menschentraube um uns gebildet. Als meine Mutter mich nach einer halben Ewigkeit wieder in den Kinderwagen setzten wollte, machte ich natürlich ein Riesentheater und auch mein neuer Freund schrie, bis ihn seine Mutter ebenfalls von der Scheibe wegholte.

Man hatte es mit mir als Kind auch nicht einfach! Als Dreijährige entwischte ich der Aufsicht der Erwachsenen nur für wenige Augenblicke, während wir in einem Kölner Park spazieren gingen. Als sie mich wieder entdeckt hatten, bugsierte ich gerade einen Schwan in den Armen, der mindestens so groß war wie ich. Auf einer Schulwanderung sprang ich eine vereiste Flussböschung hinunter und rettete einen Maulwurf vor dem Ertrinken.

Bingo war ein alter Schlachthase, den ich bei einem ansässigen Bauern gekidnappt und vor seinem Ende als Feiertagsbraten bewahrt habe. Ich schmuggelte ihn ins Kinderzimmer, wohlwissend, dass man mir auf die Schliche kommen würde und wollte daher mit dem Tier Reißausnehmen. Noch bevor die Vorbereitungen für unsere Flucht abgeschlossen waren, klopfte der verärgerte Bauer an unsere Tür. Meine Mutter fiel natürlich aus allen Wolken. Aber weder sie noch der Landwirt konnten mich überzeugen, den Hasen zurückzugeben. Er überließ mir das Tier schließlich mit müdem Lächeln und winkte sogar das Kaufangebot meiner Mutter noch ab. Bingo lebte noch circa zwei Jahre und erreichte ein beachtliches Hasenalter von fast fünf Jahren.

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Hase Bingo

Ich sammelte außerdem leidenschaftlich gern Schnecken, mit denen wir Kinder Rennen veranstalteten, bei denen ich fast immer gewann. Wenn es regnete, zog ich aus, um Würmer vor den Fluten zu retten. Ich brütete verlassene Vogeleier unter Wärmelampen aus, entfernte dutzenden Zauneidechsen eigenhändig lästige Zecken und fütterte streunende Katzen von meinem Taschengeld durch.

Am meisten liebte ich aber meine Handvoll zahme Mäuse, die ich unserer Katze Flecki  zum Teil halbtot abgenommen hatte. Ich wusch sie und päppelte sie wieder auf. Besonders liebte ich die Haselmaus Wolleknäuel, die so zahm war, dass sie mir überallhin folge und die ich beim Spielen oft dabei hatte. Es kam vor, dass der kleine Kerl beim Hausaufgabenmachen neben mir saß und einfach seine winzige Pfote auf meine Hand legte.

Eines Tages hatte meine Mutter dann aber genug vom Mäusezirkus und setzte sie im Garten aus. Als ich Stunden später aus der Schule kam, fand ich im Garten nur noch die verwaisten Käfige. Ich saß lange im Gras und weinte vor Wut. Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als dass wenigstens mein liebster Mäuserich zurückkäme – und es dauerte nur wenige Minuten, bis Wolleknäuel aus der Hecke durchs hohe Gras auf mich zu gewuselt kam. Nach einiger Zeit folgte ihm auch Sternchen, eine Zucht- bzw. Futtermaus, die ich dem Falkner im Dorf entwendet hatte. Meine arme Mutter konnte es kaum glauben.

Es gibt noch einige Geschichten, die mir in den letzten Wochen und Monaten immer wieder einfallen, seit ich mich mit dem Thema beschäftige. Wie das eine Mal im vorletzten Mai, als mir bei einem Spaziergang in der Nähe des Schlosses Limberg in der Weststeiermark durch den Kopf ging, dass ich schon ewig keine Erdkröte mehr gesehen hatte. Ohne mir über mein Tun bewusst zu sein, hielt ich 20 Minuten später an einem Felsen neben dem Weg an, umrundete ihn und entfernte an einer Stelle, ohne darüber nachzudenken, gezielt das Laub. Ich traute meinen Augen kaum, als mir plötzlich zwei wunderschöne goldfarbene Krötenaugen entgegensahen! Eine bessere Erklärung dafür als eine Version des „Trackings“ aus der Dokumentation ist mir bis dato noch nicht untergekommen.

Kröte, Schloss Limberg (5/2013)

Was, wenn Menschen zuhören würden?

Was, wenn die Tierwelt schon immer mit uns in Dialog treten wollte und dies auch tatsächlich tut, wir sie jedoch gewohnheitsmäßig überhören? So wie ich – ohne mir dessen bewusst gewesen zu sein – schon immer Tierkommunikation betrieben habe, es sich dabei einfach um eine viel subtilere Form des Austausch handelt?

Aus der Perspektive der San, wie auch vieler anderer traditioneller Völker, sind wir modernen Menschen unseren Wurzeln über die Jahrhunderte entfremdet worden. Es ist so schwierig geworden, im Tosen des Informationszeitalters die leiseren Stimmen zu hören. Was, wenn unsere Umwelt längst mit stummen Schreien mahnt und wir ihre Rufe gar nicht wahrnehmen?

Kommunikation ist eine Grundeigenschaft alles Lebendigen. Und es gilt, diesen Austausch neu zu erlernen.

Hamster Rocky (1990er)

Mit dem ❤ hören.